Warum Sie TextGrid nutzen sollten

last modified on Aug 18, 2015

Das TextGridLab und das TextGridRep wurden in Zusammenarbeit mit GeisteswissenschaftlerInnen entwickelt und spiegeln die Bedürfnisse von ForscherInnen wider, die die wissenschaftlichen Möglichkeiten, die sich durch digitale Methoden bieten, individuell oder in einer Gemeinschaft geographisch verteilter WissenschaftlerInnen erforschen möchten. Viele geisteswissenschaftliche Projekte behandeln zunehmend komplexe Forschungsfragen und große Datenmengen rufen WissenschaftlerInnen mit unterschiedlichem Hintergrund und Erfahrungsschatz auf den Plan; interdisziplinäre Forschung und kollaborative Partnerschaft werden durch die Nutzung eines integrierten Arbeitsbereichs wie TextGrid in denen eine Projekt- und Benutzer-Verwaltung ein integraler Bestandteil ist, vereinfacht. Mit der Nutzung von TextGrid können ForscherInnen in einer sicheren Umgebung, in der Forschungsdaten sicher und zuverlässig gespeichert werden, komfortabel und produktiv zusammenarbeiten. Die in TextGrid verfügbaren Werkzeuge und Dienste sind flexibel und erweiterbar und können an verschiedene Forschungsmethoden angepasst werden. Zusätzlich werden diese Werkzeuge gepflegt und upgedatet, um eine langfristige Verfügbarkeit und Nachnutzbarkeit der Forschungsdaten sicherzustellen.

Eine virtuelle Forschungsumgebung wie TextGrid erlaubt neue Formen von Zusammenarbeit und Forschung in einem sicheren und zuverlässigen Arbeitsbereich. TextGrid bietet die folgenden Merkmale, die die geisteswissenschaftliche Forschungsarbeit erleichtern:

Administration und Workflow-Organisation

Diese besteht aus Kerndienste, um Projekte zu verwalten und zu organisieren:

  • eine anspruchsvolle Benutzerverwaltung, die die Zuweisung und Verwaltung von Rollen und Zugriffsrechten für verschiedene Projektpartner managt.
  • ein effizientes Dokumentenverwaltungssystem, das Projekte und Objekte auf verschiedenen Ebenen effektiv verwaltet und die komplexen Beziehungen zwischen ihnen wiedergibt.
  • ein Workflow-Werkzeug, das die halbautomatische Verarbeitung von Daten ermöglicht.
  • ein Versionsmanagement, das sicherstellt, dass die Arbeitsfortschritte über zwischenzeitliche Revisionen umfassend dokumentiert werden. Dokumente, die in einer endgültigen Form im TextGrid Repository "veröffentlicht" werden, können nicht gelöscht werden; Aktualisierungen und neue Versionen können jedoch hinzugefügt werden.

Dezentralisierter Arbeitsbereich

NutzerInnen können auf das TextGridLab und das Rep ortsunabhängig zugreifen und in komplexen Forschungsprojekten zusammenarbeiten.

Standardisierung

Das kontrollierte Metadaten-Vokabular und offene Standards erleichtern den Austausche von Daten, Textsuche und digitale Archivierung.

Erweiterbarkeit

TextGrid ist erweiterbar und erlaubt NutzerInnen, vorhandene Werkzeuge zu verbessern oder neue Werkzeuge und Dienste entweder als externe Webdienste oder als interaktive Werkzeuge über die Eclipse-Rich-Client-Plattform zu integrieren.

Modularität

Das TextGridLab ist modular aufgebaut, der XML-Editor dient dabei als Kernelement, auf dem die virtuelle Forschungsumgebung aufbaut. Zahlreiche Werkzeuge und Dienste sind mit dem XML-Editor verbunden und entsprechend der individuellen Bedürfnisse des Projekts eingerichtet und kombiniert werden. Manche Werkzeuge erlauben das Einfügen von Elementen in den Quelltext im XML-Editor; andere haben eine strukturelle Verbindung zum XML-Editor. Das offene Interface erlaubt zudem die Integration neuer, speziell entwickelter Applikationen. Diese modulare Struktur erleichtert Arbeitsprozesse in der virtuellen Forschungsumgebung.

Zuweisung von Nutzerrechten

TextGrid stellt eine ausgeklügelte rollenbasierte Zugriffskontrolle (role-based access control, OpenRBAC) zur Verwaltung der Nutzerrechte zur Verfügung. Jedes TextGrid-Projekt muss mindestens einen Projekt-Manager zugewiesen haben, und diese Rolle gibt das Recht, anderen NutzerInnen Rollen zuzuweisen und zu entfernen. Nur diejenigen NutzerInnen, denen in einem Projekt eine Rolle zugewiesen wurde, haben Zugriff auf dessen unveröffentlichte Inhalte. Durch dieses System können Nutzerrollen auch temporär vergeben werden, wenn beispielsweise eine vorübergehende Mitarbeit im Projekt nötig ist, um eine bestimmte Aufgabe auszuführen.. Auf diese Weise können der oder die Projekt-Manager den Zugriff auf die Projekt-Daten kontrollieren und damit die sichere und zuverlässige Zusammenarbeit und Datenspeicherung in einer weltweit zugreifbaren Forschungsumgebung garantieren.

Verteilte Speicherung

Das TextGrid Repository verfügt über ein System verteilter Speicherung, das aus zwei Hauptteilen besteht. Die erste Erstellung und die Bearbeitung von Dateien wird im TextGridRep gespeichert. Die Daten werden gespeichert und in einem Suchindex gesichert und haben keinen persistenten Identifizierer (persistent identifier, PID). Der erste Suchindex (Suchindex 1) ist dynamisch, was bedeutet, dass er Daten enthält, auf die nur von TextGridLab-NuzterInnen zugegriffen werden kann, denen durch einen Projekt-Manager Nutzerrechte zugewiesen worden sind. Diese Daten können nur von den NutzerInnen verändert oder gelöscht werden, denen das Recht zu löschen oder die Rolle als Bearbeiter zugewiesen worden ist.

Nachdem der Projekt-Manager sich für die Veröffentlichung der Daten in ihrem endgültigen Format entschlossen hat, werden die Daten in den zweiten Suchindex (Suchindex 2) transferiert. Die Daten verschwinden dann aus dem Suchindex 1 und werden mit einem einzigartigen PID versehen, um sie eindeutig referenzierbar zu mache. Die Dateien, die transferiert und "veröffentlicht" worden sind, können nicht mehr verändert oder gelöscht werden. Spätere Änderungen an den Daten können nur durch Kopieren oder Re-Importieren einer Datei in Suchindex 1 durchgeführt werden.

Suchindex 2 ist für jedermann mit Zugang zum World Wide Web zugreifbar. Ein Charakteristikum ist seine statische Eigenschaft, die bedeutet, dass seine Daten unveränderlich sind. Große Datenmengen können auch von anderen Archiven oder Publikationsservern hochgeladen und durch das TextGridRep verfügbar gemacht werden. Sowohl TextGridLab-NutzerInnen als auch die breite Öffentlichkeit können den Suchindex 2 durchsuchen. Nach der Verwendung des Suchwerkzeugs im TextGridLab erhält man eine Liste von Treffern. Diese Suchergebnisse sind ein akkurates Abbild des Inhalts des TextGridRep. Sie werden in exakt derselben Reihenfolge angezeigt, in der auch die Ergebnisse einer Suchanfrage dargestellt werden, die auf der TextGridRep-Website ohne Login ins TextGridLab durchgeführt wurde.